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Freunde und Freundschaft Gedichte

Joseph von Eichendorff (Freunde Gedichte)
An die Freunde


Der Jugend Glanz, der Sehnsucht irre Weisen,
Die tausend Ströme durch das duftge Land,
Es zieht uns all zu seinen Zauberkreisen. –
Wem Gottesdienst in tiefster Brust entbrannt,
Der sieht mit Wehmut ein unendlich Reisen
Zu ferner Heimat, die er fromm erkannt:
Und was sich spielend wob als irdsche Blume,
Wölbt still den Kelch zum ernsten Heiligtume.

So schauet denn das buntbewegte Leben
Ringsum von meines Gartens heitrer Zinn,
Dass hoch die Bilder, die noch dämmernd schweben –
Wo Morgenglanz geblendet meinen Sinn –
An eurem Blick erwachsen und sich heben.
Verwüstend rauscht die Zeit darüber hin;
In euren treuen Herzen neu geboren,
Sind sie im wilden Strome unverloren.

Friedrich Hebbel  (Gedichte über Freunde)
Freunde hast du so viele


Freunde hast du so viele, wie Tage im Jahre,
doch leider Schließt der Plural
hier meistens den Singular aus.

Gotthold Ephraim Lessing (Freunde, Freundschaft Gedichte)
Wer Freunde sucht...


Wer Freunde sucht, ist sie zu finden wert:
Wer keinen hat, hat keinen noch begehrt.

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Friedrich von Logau    (Freundschaftsgedichte)
Die Freundschaft die der Wein gemacht


Die Freundschaft, die der Wein gemacht,
Würgt, wie der Wein, nur eine Nacht.

Johann Wolfgang von Goethe  (Freunde, Freundschaft)
Selig, wer sich vor der Welt


Ohne Hass verschließt,
Einen Freund am Busen hält
Und mit dem genießt!

Friedrich Rückert (Freunde Gedichte)
Dein wahrer Freund


Dein wahrer Freund ist nicht,
wer dir den Spiegel hält der Schmeichelei,
worin dein Bild dir selbst gefällt.
Dein wahrer Freund ist,
wer dich sein lässt deine Flecken
und sie dir tilgen hilft,
eh' Feinde sie entdecken.

Ludwig Eichrodt (Freundschaft Gedichte)
Von der Freundschaft


Wer keinen Freund gefunden,
Und immer stand allein,
Der hat auch nie empfunden recht
Das Glück, ein Mensch zu sein.

Wer keinen Freund gefunden,
Der ist vielleicht ein – Christ;
Der ist vielleicht ein Schurke traun!
Wenn er kein Esel ist.

Vielleicht ein Unglücksvogel
Mag der Verkannte sein,
Doch der ist auch der Einzige,
Dem ich es kann verzeihn.

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Ludwig Eichrodt (Freunde Gedichte)
Freunde


Was aber hätt ich von dieser Welt,
Und hätt ich, was ich wünscht, im Nu,
Was Herz erwärmt und Geist erhellt,
Und hätt keinen Freund dazu?

Was hätt ich von aller Liebe gar,
Was hätt ich von dem funkelnden Wein,
Wenn Alles, was süß mir ist und war,
Nur blühte für mich allein?

Was wollt ich mit der schwellenden Brust
Und schütte sie arglos nimmer aus?
Vergrabenes Leid, verschlossene Lust,
Das ist der Seelengraus.

Der Alles überdauern muss,
Wenn dir so manche Blüte geknickt,
Das ist des Geistes kräftiger Genuss,
Der ewig verjüngt, erquickt.

Es ist allein der liebende Freund,
Der Einen ganz und gar versteht,
Der mitgelacht und mitgeweint,
Geerntet, was mitgesät.

Dann erst, o dann, geschähs einmal,
Da würd es einsam in dir und leer,
Wenn deine Freunde wegstürben all,
Würde dirs Leben schwer.

Joseph von Eichendorff  (Freunde, Freundschaft Gedichte)
An...


Wie nach festen Felsenwänden
Muss ich in der Einsamkeit
Stets auf dich die Blicke wenden.
Alle, die in guter Zeit
Bei mir waren, sah ich scheiden
Mit des falschen Glückes Schaum,
Du bliebst schweigend mir im Leiden,
Wie ein treuer Tannenbaum,
Ob die Felder lustig blühn,
Ob der Winter zieht heran,
Immer finster, immer grün -
Reich die Hand mir, wackrer Mann.

Hans Aßmann Freiherr von Abschatz (Freundschaft Gedichte)
Das Glücke wendet sich


Das Glücke wendet sich, der Ehre Rauch verschwindet,
Man kömmt um Geld und Gut, das schöne Weib wird alt,
Ein Freund bleibt wie er ist. Nicht Alter, noch Gewalt,
Nicht Neid noch Glücke trennt, was Lieb und Treue bindet:
Was die Natur verknüpft, wird oftermals zerrissen,
Was Freundschaft feste macht, wird ewig halten müssen.

Carl Busse     (Freunde gedichte)
Zwei Freunde


Der eine bat und flehte,
Sein Freund tat nichts dazu,
Der eine liebt die Grethe
Und geht dem Garten zu.

Da hört er süße Worte,
Ein Stammeln in der Nacht -
Der hat die Gartenpforte
Gar leise zugemacht.

Friedrich von Bodenstedt  (Freundschafts Gedichte)
Freundschaft


Mirza-Schaffy kam einst auf einer Reise
Zu einem reichen Mann. Da sprach der Weise:
Ich will dein Gast für heut und morgen bleiben,
Hilf mir die Zeit nun angenehm vertreiben;
Bereit' ein Fest, lad' gute Freunde ein,
Wir wollen froh und guter Dinge sein!
– Ich habe keine Freude! – sprach der Mann.
Mirza-Schaffy sah ihn verwundert an:
So darf ich nicht dein Dach zum Obdach wählen,
Dem selbst beim Reichtum gute Freunde fehlen!
Er schüttelte den Staub von seinen Füßen,
Verließ den Reichen, ohne ihn zu grüßen,
Sprach: Wem der Himmel keinen Freund beschert,
Weh ihm! der Mann ist keines Grußes wert.

Gotthold Ephraim Lessing  (Freundschaft Gedichte) (Abschied)

Schon hast du, Freund, der letzten letzte Küsse
Auf nasse Wangen uns gedrückt;
Schon schon, beim Zaudern unentschlossner Füße,
Den schnellen Geist vorweg geschickt.

Für uns dahin! Doch nein, dem Arm entführet,
Wirst du dem Herzen nicht entführt.
Dies Herz, o Freund, einmal von dir gerühret,
Bleibt ewig, trau! von dir gerührt.

Erwarte nicht ein täuschend Wortgepränge,
Für unsre Freundschaft viel zu klein.
Empfindung hasst der Reime kalte Menge,
Und wünscht unausposaunt zu sein.

Ein feuchter Blick sind ihre Zaubertöne;
Ein schlagend Herz ihr rührend Lied.
Sie schweigt beredt, sie stockt, sie stammelt schöne,
Ums stärkre Wort umsonst bemüht.

Es winken dir beneidenswerte Fluren,
Nur unsers Neides minder wert.
Zieh hin! und find auch da der Vorsicht goldne Spuren,
Um dich besorgt, von dir verehrt.

Dort herrscht die Ruh, dort ist der Lärm vergangen,
Der hier noch Musen stören darf,
Seit Pallas gern, auf Friederichs Verlangen,
Die spitze Lanze von sich warf.

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Charlotte von Ahlefeld   (Freunde, Freundschaft Gedichte)
Bei Übersendung eines Vergissmeinnicht


Diese Blume, deren blaue Blüte
Deutungsvoll der schönste Name schmückt,
Der als Wunsch mir längst im Herzen glühte,
Hab' ich einsam heut' im Tal gepflückt.

Süß umschwebt von Deinem teuern Bilde,
Schien sie würdig zur Gesandtin mir;
Hin in ferne, trennende Gefilde,
Bringe sie den Gruß der Freundschaft Dir.

Ehe sie Dir naht wird sie verbleichen -
Schnell verlöschet ihrer Farbe Licht,
Doch die Bitte möge Dich erreichen,
Die ihr Name zärtlich zu Dir spricht.

Adelbert von Chamisso (Freunde, Freundschaft Gedichte)
Das Lied von der
Freundschaft

Töricht ist's dem sanften Glühen,
Das die Freundschaft mild erregt,
Jene Wunden vorzuziehen,
Die die Liebe grausam schlägt.
Liebe nimmer uns erscheine,
Freundschaft bleib' uns zugewandt!
Wer verlässt Italiens Haine
Für Arabiens heißen Sand?

Für das flüchtige Entzücken,
Das die Liebe sparsam bringt,
Wie viel Qualen uns durchzücken,
Welcher Schrecken uns umringt!
Liebe mag die Blicke weiden,
Wenn ihr Opfer sinkt ins Grab;
Freundschaft nahet sich dem Leiden,
Trocknet ihm die Tränen ab.

Drum der Liebe bangen Schmerzen,
Ihrer Trunkenheit entflohn,
Woll'n der Freundschaft wir die Herzen
Reichen uns zu schönerm Lohn.
Uns die Freundschaft zu versüßen
Noch mit einer schönern Zier.
Lass mich dich als Bruder grüßen,
Gib den Schwesternnamen mir!
Freundschaft ist ein Knotenstock auf Reisen,
Lieb' ein Stäbchen zum Spazierengehn.

Theodor Storm (Freunde, Freundschaft Gedichte)
An die
Freunde

Wieder einmal ausgeflogen,
Wieder einmal heimgekehrt;
Fand ich doch die alten Freunde
Und die Herzen unversehrt.
Wird uns wieder wohl vereinen
Frischer Ost und frischer West?
Auch die losesten der Vögel
Tragen allgemach zu Nest.
Immer schwerer wird das Päckchen,
Kaum noch trägt es sich allein;
Und in immer engre Fesseln
Schlinget uns die Heimat ein.
Und an seines Hauses Schwelle
Wird ein jeder festgebannt;
Aber Liebesfäden spinnen
Heimlich sich von Land zu Land.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim (Freunde Gedichte)
Liebe und
Freundschaft

Liebe, weg! Du zankst dich nur,
Bist nur immer eifersüchtig!
Siehst nur immer nach der Uhr,
Bist, wie ihre Stunden, flüchtig!

Freundschaft, bleib’! Du zankst dich nicht,
Bist nicht immer eifersüchtig!
Siehst in’s helle Sonnenlicht,
Bist nicht unstät, bist nicht flüchtig!

Komm’ und sitz’ auf meinem Schoß,
Herrsch’ in meinem kleinen Staate! –
Wie werd’ ich die Liebe los?
Rate, liebe Freundschaft, rate!

Friedrich Hebbel (Freunde, Freundschaft Gedichte)
An einen
Freund

Was dir Schlimmes oder Gutes
Auch das Leben bringen kann,
Nimmst du stets gelassnen Mutes
Und zufriednen Sinnes an.

Nur das Ganze macht dir Sorgen,
Nur, was nie ein Mensch ermisst,
Ob ein Rätsel drin verborgen,
Und ob dies zu lösen ist.

Kann der Buchstab' denn ergründen,
Was das Wort bedeuten soll?
Wenn sich alle treu verbunden,
Wird es ja von selber voll.

Nimm die Traube, wie die Beere,
Nimm das Leben, wie den Tag!
Was es auch zuletzt beschere,
Immer bleibt's ein Lustgelag!

Joachim Ringelnatz (Umzug Gedichte)
Umzug nach Berlin


Nach Berlin, nach Berlin,
Nach Berlin umzuziehn,
Aus der dümmsten Stadt der Welt –
Wie das lockt! – Ich, verdumpft,
Ich, verstockt und verstumpft,
Habe endlich mich auf den Kopf gestellt.

Ach wie schön ist's im Frein
Und im Hellen zu sein!
Und wär's nur ein luftiges Zelt.
Aber gar nach Berlin,
Nach Berlin umzuziehn,
Aus der dümmsten Stadt der Welt!

Mir ist wohl, mir ist weh –
So als ging ich in See –
Denn ich lasse auch Freunde zurück.
Doch ihr Freunde folgt nach
Aus kleinpopliger Schmach
In den Großkampf um sauberes Glück.

Joachim Ringelnatz (Freunde, Freundschaft Gedichte)
Ein Herz laviert nicht


Ich nenne keine Freundschaft heiß,
Die niemals, wenn's ihr unbequem,
Den Freund zu überraschen weiß
Trotzdem.

Denn wenn sie Zeit und Mühe scheut,
Ein Unverhofft zu bringen,
Das einen Freund unendlich freut,
Dann hat sie keine Schwingen.

Den Umfang einer Wolke misst
Kein Mensch. Weil sie nicht rastet,
Noch ihre Freiheit je vergisst. –
Ich glaube: Keine Wolke ist
Mit Arbeit überlastet.

Novalis   (Freundschaftsgedichte)
An Dora


Soll dieser Blick voll Huld und Güte
Ein schnell verglommner Funken sein?
Webt keiner diese Mädchenblüte
In einen ewgen Schleier ein?
Bleibt dies Gesicht der Treu und Milde
Zum Trost der Nachwelt nicht zurück?
Verklärt dies himmlische Gebilde
Nur Einen Ort und Augenblick?

Die Wehmut fließt in tiefen Tönen
Ins frohe Lied der Zärtlichkeit.
Niemals wird sich ein Herz gewöhnen
An die Mysterien der Zeit.
O! diese Knospe süßer Stunden,
Dies edle Bild im Heilgenschein,
Dies soll auf immer bald verschwunden,
Bald ausgelöscht auf ewig sein?

Der Dichter klagt und die Geliebte
Naht der Zypresse, wo er liegt.
Kaum birgt die Tränen der Betrübte,
Wie sie sich innig an ihn schmiegt.
Er heftet unverwandte Blicke
Auf diese liebliche Gestalt,
Dass er in sein Gemüt sie drücke
Eh sie zur Nacht hinüberwallt.

Wie, spricht die Holde, du in Tränen?
Sag welche Sorge flog dich an?
Du bist so gut, ich darf nicht wähnen,
Dass meine Hand dir wehgetan.
Sei heiter, denn es kommt soeben
Ein Mädchen, wie die gute Zeit.
Sie wird ein seltsam Blatt dir geben,
Ein Blatt, was dich vielleicht erfreut.

Wie, ruft der Dichter, halb erschrocken,
Wie wohl mir jetzt zumute ward.
Den Puls des Trübsinns fühl ich stocken,
Und eine schöne Gegenwart.
Die Muse tritt ihm schon entgegen,
Als hätte sie ein Gott gesandt
Und reicht, wie alte Freunde pflegen,
Das Blatt ihm und die Lilienhand.

Du kannst nun deine Klagen sparen,
Dein innrer Wunsch ist dir gewährt,
Die Kunst vermag das zu bewahren
Was einmal die Natur verklärt;
Nimm hier die festgehaltne Blüte,
Sieh ewig die Geliebte jung,
Einst Erd und Himmel, Frucht und Blüte,
In reizender Vereinigung.

Wirst du gerührt vor diesen Zügen
Im späten Herbst noch stille stehn,
So wirst du leicht die Zeit besiegen
Und einst das ewge Urbild sehn.
Die Kunst in ihrem Zauberspiegel
Hat treu den Schatten aufgefasst,
Nur ist der Schimmer seiner Flügel
Und auch der Strahlenkranz verblasst.

Kann jetzt der Liebende wohl danken?
Er sieht die Braut, er sieht das Blatt.
Voll überschwänglicher Gedanken
Sieht er sich ewig hier nicht satt.
Sie schlüpft hinweg und hört von weiten
Noch freundlich seinen Nachgesang,
Doch bleibt ihr wohl zu allen Zeiten
Der Freundin Glück der liebste Dank.

Wilhelm Busch  (Freundschaftsgedichte)
Freunde


Man erwirbt keine Freunde,
man erkennt sie.

Heinrich von Kleist (Freunde, Freundschaft Gedichte)
Leander und Selin


Leander und Selin, zwei Freunde, die
Ein gleiches Herz und gleicher Edelmut
Verband, traten in Geschäften einst
Zusammen eine Fahrt durch' Weltenmeer an.
Die Winde wehten erst der Gegend zu,
Die schon die Reisenden im Geiste sah'n.
Das Ufer floh, und bald erblickten sie
Ringsum nur Luft und Meer. Das Firmament
War heiter und voll Glanz. Sie segelten
In seinem Widerschein geruhig fort
Und nahten sich bereits der Reise Ziel
Als schnell ein reißender Orkan erwacht;
Der peitscht das Meer, durchwühlt den tiefen Grund,
Treibt, Berge gleich, die hohen Wogen fort,
Und schleudert mächtig gegen einen Fels
Das Schiff. Es scheitert. Jeder sucht dem Tod
Auf Trümmern von dem Schiffe zu entflieh'n.
Den beiden Freunden, ward ein Brett zu Teil,
Allein es war zu klein für seine Last.
"Wir sinken", sprach Selin, "das Brettchen trägt
Uns beide nicht. O Freund, leb' ewig wohl!
Du musst erhalten sein; an dir verliert
Das Wohl der Welt zu viel, und ohne dich
Wär' mir das Leben doch nur eine Qual."
"Nein!" sprach Leander, "nein, ich sterb', o Freund!"
Allein Selin verließ zu schnell das Brett,
Und übergab dem nassen Grab
Der Wasserwogen sich. Die Vorsehung,
Die über alles wacht, sah seine Treu'
Und seine Großmut an, und ließ das Meer
Ihm nicht zum Grabe sein. Mitleidig trägt's
Auf seinen Wellen ihn zum Ufer hin.
Er fand Leander schon daselbst. - O! wer
Beschreibt die namenlose Freude, die
Sie fühlten? Sie umarmten sich
Mit einer Tränenflut. Leander sprach:
"O allzuteurer Freund, in was für Qual
hat deine Freundschaft mich gestürzt! Ich hab'
Um dich zehnfache Todesangst gefühlt.
Was du tat'st, woll' ich tun; denn ohne dich
Wünscht' ich das Leben nicht." "Geliebtester,
Was wär' ich ohne dich?" versetzt' Selin.
"Der Himmel sei gelobt, der dich mir schenkt!
Komm, laß uns ihn, der uns vom Tod befreit,
Verehren und ihm ganz das Leben weih'n!"
Sie knieten nieder an das Ufer hin
Und dankten dem, der sie errettete,
Und ihr Gebet drang durch die Wolken, drang
Zu Gott. - Leander teilte mit Selin,
Der arm an Geld, doch reich an Tugend war,
All' seine Schätze, die Selin nur nahm,
Weil sich sein Freund dadurch beglückter fand.
Und Segen kam auf sie und auf ihr Haus,
Und lange waren sie der Nebenmenschen Glück.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim   (Freundschaftsgedichte)
Liebe weg Du zankst dich nur


Liebe, weg! Du zankst dich nur,
Bist nur immer eifersüchtig!
Siehst nur immer nach der Uhr,
Bist, wie ihre Stunden, flüchtig!

Freundschaft, bleib'! Du zankst dich nicht,
Bist nicht immer eifersüchtig!
Siehst ins helle Sonnenlicht,
Bist nicht unstet, bist nicht flüchtig!

Komm' und sitz' auf meinem Schoß,
Herrsch' in meinem kleinen Staate!
Wie werd' ich die Liebe los?
Rate, liebe Freundschaft, rate!

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