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Freundschaftsgedichte

Gotthold Ephraim Lessing     (Freundschaft Gedichte)
Wer Freunde sucht...


Wer Freunde sucht, ist sie zu finden wert:
Wer keinen hat, hat keinen noch begehrt.

Franz Grillparzer (Freundschaftsgedichte)
Wert der Freundschaft


So feurig, unverfälscht und rein,
wie unsers Vaterlandes Wein,
muss Freundschaft sein; fest muss sie halten,
wenn auch des Schicksals Mächte schalten;
Sie kann uns Seligkeit bereiten,
selbst wenn wir mit dem Unglück streiten,
und nimmer reizt selbst Krösus Gold
den Glücklichen, dem sie ist hold;
er wird nicht nach dem Glücke laufen,
um das sonst Menschenkinder raufen,
und wenn die Freunde Freund ihn grüßen,
kann keine Unbild ihn verdrießen.

Charlotte von Ahlefeld  (Freundschaftsgedichte)
Bei Übersendung eines Vergissmeinnicht


Diese Blume, deren blaue Blüte
Deutungsvoll der schönste Name schmückt,
Der als Wunsch mir längst im Herzen glühte,
Hab' ich einsam heut' im Tal gepflückt.

Süß umschwebt von Deinem teuern Bilde,
Schien sie würdig zur Gesandtin mir;
Hin in ferne, trennende Gefilde,
Bringe sie den Gruß der Freundschaft Dir.

Ehe sie Dir naht wird sie verbleichen -
Schnell verlöschet ihrer Farbe Licht,
Doch die Bitte möge Dich erreichen,
Die ihr Name zärtlich zu Dir spricht.

Adelbert von Chamisso (Freundschaftsgedichte)
Das Lied von der Freundschaft


Töricht ist's dem sanften Glühen,
Das die Freundschaft mild erregt,
Jene Wunden vorzuziehen,
Die die Liebe grausam schlägt.
Liebe nimmer uns erscheine,
Freundschaft bleib' uns zugewandt!
Wer verlässt Italiens Haine
Für Arabiens heißen Sand?

Für das flüchtige Entzücken,
Das die Liebe sparsam bringt,
Wie viel Qualen uns durchzücken,
Welcher Schrecken uns umringt!
Liebe mag die Blicke weiden,
Wenn ihr Opfer sinkt ins Grab;
Freundschaft nahet sich dem Leiden,
Trocknet ihm die Tränen ab.

Drum der Liebe bangen Schmerzen,
Ihrer Trunkenheit entflohn,
Woll'n der Freundschaft wir die Herzen
Reichen uns zu schönerm Lohn.
Uns die Freundschaft zu versüßen
Noch mit einer schönern Zier.
Lass mich dich als Bruder grüßen,
Gib den Schwesternnamen mir!
Freundschaft ist ein Knotenstock auf Reisen,
Lieb' ein Stäbchen zum Spazierengehn.

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Carl Busse (Freundschaftsgedichte)
Zwei Freunde


Der eine bat und flehte,
Sein Freund tat nichts dazu,
Der eine liebt die Grethe
Und geht dem Garten zu.

Da hört er süße Worte,
Ein Stammeln in der Nacht -
Der hat die Gartenpforte
Gar leise zugemacht.

Theodor Storm (Freundschaftsgedichte)
An die Freunde


Wieder einmal ausgeflogen,
Wieder einmal heimgekehrt;
Fand ich doch die alten Freunde
Und die Herzen unversehrt.
Wird uns wieder wohl vereinen
Frischer Ost und frischer West?
Auch die losesten der Vögel
Tragen allgemach zu Nest.
Immer schwerer wird das Päckchen,
Kaum noch trägt es sich allein;
Und in immer engre Fesseln
Schlinget uns die Heimat ein.
Und an seines Hauses Schwelle
Wird ein jeder festgebannt;
Aber Liebesfäden spinnen
Heimlich sich von Land zu Land.

Ludwig Eichrodt (Freundschaftsgedichte)
Von der Freundschaft


Wer keinen Freund gefunden,
Und immer stand allein,
Der hat auch nie empfunden recht
Das Glück, ein Mensch zu sein.

Wer keinen Freund gefunden,
Der ist vielleicht ein – Christ;
Der ist vielleicht ein Schurke traun!
Wenn er kein Esel ist.

Vielleicht ein Unglücksvogel
Mag der Verkannte sein,
Doch der ist auch der Einzige,
Dem ich es kann verzeihn.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim (Freundschaft Gedichte)
Liebe und
Freundschaft

Liebe, weg! Du zankst dich nur,
Bist nur immer eifersüchtig!
Siehst nur immer nach der Uhr,
Bist, wie ihre Stunden, flüchtig!

Freundschaft, bleib’! Du zankst dich nicht,
Bist nicht immer eifersüchtig!
Siehst in’s helle Sonnenlicht,
Bist nicht unstät, bist nicht flüchtig!

Komm’ und sitz’ auf meinem Schoß,
Herrsch’ in meinem kleinen Staate! –
Wie werd’ ich die Liebe los?
Rate, liebe Freundschaft, rate!

Heinrich Heine Gedichte (Freundschaftsgedichte)
Die Philister, die Beschränkten


Die Philister, die Beschränkten,
Diese geistig Eingeengten,
Darf man nie und nimmer necken.
Aber weite, kluge Herzen
Wissen stets in unsren Scherzen
Lieb und Freundschaft zu entdecken.

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