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Themen:

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Levrai Gedichte

Levrai
Sommergewitter


Tiefes Schweigen überm Feld,
Wolkentürme stehn am Horizont,
verstummt das Lied der Lerche,
Spüre - heißen Zorn der Luft.

Gedankenflüge hin zum Himmel,
der schickt Blitz und Wind
und wütet, wer kann - weicht.
Flügel des Sturms ermüden,
dann schweigt die Luft.

Levrai
Älter


Zeit und ausgebreitet, blaue Stille
Am Fenstersims die Lesebrille
Draußen sieht sie hörbar mehr
Und fühlt ganz sichtbar
Himmel blau, die Luft ganz klar
Was früher einmal Leben war.

Levrai (1978)
Klang

Stimmig hoch vibriert der Ton
Legte sich zu den Amseln
um mit den Vögeln zu erwachen
danach der Schlaf
tagsüber

Im Wachzustand
über die Leisten getastet

Fingrig zwischen Zehen gezählt

Sommer

Für diesen Sommer bitten wir
Um viele lange Schwüle,
Zimt und ein bisschen warmen Wind
Damit am Abend Kühle
Den sorgenfreien Schlaf beschert.

Umschwebt uns zärtlich warm,
Die Morgensonne weckt ganz zart,
Fern blauer Wolkenschwarm,
Der nicht an runden Formen spart.

Mondlicht

Im Mondlicht wandern harte Schatten
Schein der Wünsche, zweifelnd Licht
Verwirf das Schlafen bis der Tag
In Sonnenglut von
Neuen Träumen spricht

kesselbuntes

einen korb voll buntes
dem sommer gestohlen
letzte hitze unter blättern -
verschwärzter winternächte sommertraum
der Wärme hinterherlaufen
bis sie hinter dem horizont versinkt
die schösslinge entblättert

Ich liebe dich

Auch wenn du fort bist
Bist du bei mir
Weil du weit weg lebst
Bist einfach nicht hier
Seelen leben, mein und dein
Wird unser und süßer Wein
bindet die Träume
sinnliche Schäume
wachsen in mir

Heimliche Liebe

Dich leicht berühren
Dass niemand es sieht
Dich leise besuchen
Dass der tag weiterzieht
Dann still mit dir sprechen
Dass die zeit vor uns flieht

Dein Sinn in mir

Siehst du in mir noch deinen Sinn
Zeig ich mich, so wie ich bin

Stehst du morgen noch - an meiner Seite
Bleib ich im stärksten Sturm bereite
Uns die Zeit

Wie wir sind, nimmt niemand wahr
Liebst du auch noch im zweiten Jahr
und wirst unser Leben weben?

(Herbstgedichte)
Herbstblätterbunt


Herbstblätterbunt
Fallen und schweben
Der Herbst liegt schon wund
Den Winter zu weben

(Gedichte über Horoskope)
Horoskope


Für viele ist ein Horoskop nichts wert
Ein Ding, das man halt liest, nicht ehrt.
Doch sanft gelesen ein Genuss,
Und zärtlich wie sanfter Kuss,
Gibt es uns Hoffnung, mal Verdruss,
Eben etwas, das man lieben muss.

(Wintergedichte)
Schattenweiße


Drängt helles Blau in
dunkle Stämme
färbt Schnee noch Ränder
eines nahen Waldes

In der Schattenweiße des
geflüsterten Frühlings
lebt
erwartungsvolles Sehnen

Bist du das Wasser

Bist du das Wasser,
bin ich dein Strand.
Bist du die Sonne
bin ich der Wind.
Bin ich müde,
bist du mein Traum.
Bist du die Nähe,
wie gern ich dich sähe,
unter blühendem Baum.

Sommerende

Tautropfen schimmernd im Netz der
pfützenwütigen Nacht
still zittert im Wind
braungrünes Laub

über den Himmel
wächst weißer Faden
das Morgenbild erschaudert
im ersten Licht

Wär ich doch Wind

Wär ich doch Wind
oder wär ich Schatten
der zärtlich deine Wange streicht
Tage die wir heimlich hatten
ein Sehnen das wohl niemals weicht
ich lasse dich nicht - vielleicht
weil wir bereits verlassen sind

Frühling

Vergraut das erste Licht
Verschwommen sank die nacht
Der tag lag unter warmem wind
Aus südsüdwest vertrieben
Was noch klamme kälte trug
Wurde bald zerrieben
Und pflanzte sanft der trauer
Hoffnung, grün in jungen trieben

Küss mich doch

Küsse meinen Mund
Und meine Augen
Küsse küssen oder saugen

Brüste küssen und den Lippenmund

Küss auch deinen Bauch
Wenn dein Mund küsst
Dann küsst dein Atem auch

Zum Geburtstag nur das Beste

Zum Geburtstag nur das Beste
Wir feiern heut, die Reste
Lassen wir für's nächste Mal

Wer feiert, der hat keine Qual
wer singt, lebt schon im grünsten Tal
Ein langer Weg ist unser Ziel

Über das Leben

Das Heute entschwindet
wer weiß schon von Morgen
und plant, Gefühle entwindet
dem Abend die Nacht
Nicht dem Gestern ergeben mit aller Macht
denn leiser Kummer und müde Sorgen
Wissen und ahnen das Leben
Morgen

Frühherbst

Der Tag gesättigt in
Stunden wogenden Lichts
verstaubt die Tränen
früh gesunkener Blätter

Heimlich erreichte der Herbst
verborgen in Nebelwänden
mit steter Hast und Gier
vor der großen stille
dich und dein Leben

Meer ohne Wasser

Meer ohne Wasser
Nächte ohne Schlaf
Herz ohne Liebe
Zeit stehlen Dir Diebe
Gedanken wie Hiebe

Lasst mich mal raten ...

Man lässt mich warten
Lasst mich mal raten
Als wär' ich mal Luft
Mal Filet zum Anbraten

Zum Ersten löst sich die Zeit niemals auf
Zum Zweiten schlägt man wüst auf mich drauf
Und schlägt die Zähne fest in mich rein

Da bin ich doch lieber Luft
Manchmal auch als Rosenduft

Sprechen

Beim Sprechen
muss man die Augen sehen
und mit den Händen lesen

Wie sprechen Bananen
nur auf den Lippen
nur mit Fragen
wie Hände auf Haut

Auf jeden Schritt

Jeden Schritt
Denk ich an dich
In jeder Sekunde
meine tiefste Wunde

frage und zermürbe mich
jedes Wort
wieg' ich aufs Gramm

An deiner Seite

An deiner Seite bis
Jede Nacht
Nur deinen Atem kennt
Alle Sandkörner der Strände gezählt
Jeder Wunsch in deinem Meer
Ertrunken ist und jeder Morgen

Mit dir beginnt die Zeit

Lass mich nur kurz davon träumen

Lass mich nur kurz davon träumen
mit dir spazieren zu gehen
auf einer Parkbank sitzen
reden ernsthaft und
ernsthaft und liebevoll und
liebevoll und bedrückt und
bedrückt und fragen nach dem Sinn und
sinnen mit dir und
dich wieder finden
finden gemeinsam
uns

Regen

Regnen tuts
Was nass machen kann
Beschwert sich
Zieht glänzend über Steine
bläschenfleckig

Sommer

Taschen voller Kieselsteine
Quallen Seetang
Sonnenwind über hügeligen Weizenfeldern
bis uns nicht nur Blicke banden
übende Zeitflechten wanden
zarte Blätter zwischen uns auf Stellen
die keine Sonne sahen

Ich liebe dich - Gedichte

Zueinander in Liebe
In den Augenblicken
Vergessener Tänze
Berauscht und verwirbelnd
Denk' ich an dich
Zueinander in liebe
Denk' ich an dich

Schattenweiße

Drängt helles Blau in
dunkle Stämme
färbt Schnee noch Ränder
eines nahen Waldes

In der Schattenweiße des
geflüsterten Frühlings
lebt
erwartungsvolles Sehnen

Nächtlicher Besuch

Nachdem nach nächtlichem Besuch des Freundes
In fremder Stadt, zurück in fremderem Hotel,
Der richtige Eingang nicht zu finden war,
- Bei so vielem Ähnlichem -
Half ein Mann, vielleicht der Hausmeister,
Hilfreich auf die Frage nach gesuchter Tür
Mit dem Finger weisend und dem Ausdruck „Häuserkleister“,
Was wohl hieß, gesagt mit viel Gespür,
Auch er habe nicht beschlossen
Diesen Ort zu mögen.

(traurige Liebesgedichte)
Alles egal, alles banal


Alles egal, alles banal
Nichts mehr zu machen
Nichts mehr zu lachen

Rufst nicht mehr an,
Soll ich denn schreien
Dir meine leeren Nächte weihen

Nur noch so tun
Nur noch gemeinsam
hilflos und einsam

Und trotzdem - vorbei
Will nur noch ans Meer
Bin hilflos und leer

Wärme

Dein Atem weitet den Raum
denn leise Schneeflocken
schmelzen lachendGestein
spricht eine kleine Sprache und
atmet Stürme
liebt das alte Laub die Erde
Eis die Wärme
und Haut liebt deine Haut.

Aus dem Blauweiß des Lichts

Aus dem Blauweiß des Lichts
über Schneefeldern
nachts in Welten von Nichts
Weiten in undurchdringbaren Wäldern
auf der Eiszone
Kältenebel

(Gedichte über den Krieg)
Darf man mit 29 schon sterben


In Kabul
Durch einen Selbstmordattentäter in einem Auto getötet. Zwei schwer verletzt.
In Kundus
Bei einem Selbstmordanschlag
auf belebtem Markt zwei Mann getötet
zwei Soldaten werden schwer verletzt
Die Opfer mit dem Status von Reservisten
was ihnen nicht half
Wer weiß wo
Am 27. August 2008 ein deutscher Fallschirmjäger
von einem Sprengsatz getötet
Darf man mit 29 schon sterben

(Kurze Gedichte über Liebe)
Damit es dir gut geht


Mir tut es gut
in deiner Stimme
taumeln, träumen

damit ich dich nicht
herunter ziehe
wenn ich falle
deswegen gehe ich
damit es dir gut geht

 (Gedichte über das Küssen, Kussgedichte)
geküsst - von dir


geküsst - von dir
ein Ruhekissen
geküsst - von dir
ein warmer Regen
geküsst - von dir
als Sonneneis
geküsst - von dir
Sommernacht und heiß

 (Gedichte zum Nachdenken)
Auf ein Wort


Auf ein Wort stieß ich an diesem Regentag
störte mich worüber ich kaum reden mag
stieß unruhig, fiel auf gut Gelagertes, vergangen
statt nur den Wortschatz zu versilbern
kroch und schlich sich in Verhangenes

Ich greif in dieses Wort hinein und fühle
taste jede Senkung, versteckte Finger in der Mühle
wühle dann und ziehe mir ein frühes Dämmern
in den Tag, dunkelt jede Silbe nach und nach
das Wort entwindet, flieht zu weißen Lämmern

(Kurze Gedichte über Liebe) (Liebesgedichte)
Deine Stimme


Schneekristalle suchend sinken schmilzen
Schmelzen kühle Hände suchend
Tasten mein geschattetes Herz
Streicht über Haut
Ergreift mich
Hält mich
Bezwingt
Erlöst

Deine Stimme

 (Kurze Sommergedichte)
sommerbleiche


sonne leckte über den horizont
am morgen tropfte leim verletzter reben
mittags dörrte gras
in unzähmbarer sonne
abends ausgeblichen
schlichen säumige glichen
der zerflimmernden scheibe
könige der nacht
erst dann

(Kurze Wintergedichte)
Schnee


Mit dem Weiß um die Wette laufen
Ihren Weg im dämmernden Licht kreuzen
Menschpflanzen zum Leben genesen

Starrer Wächter Frost frisst Sorgen
Wie alter Steine Götter

 (Jahreszeiten Gedichte)
Wurzelbrei


Im Winter gibts keinen Wurzelbrei
Schnee tröpfelt von der verwurzelten verschrumpelten
Komm Frühling zeig der Wurzel deinen Samen
für den Sommer da gibts Wurzelbrei
bis dahin soll der Garten sich entscheiden

Zeiten

Allemal sind sie geliehen
unsere Zeiten
die unsichtbar über den Himmel
gekrümmt durch das Rote des Horizonts
sich unsrer Sinne bemächtigen
in unseren Seelen nisten

Zieh aus die zerfetzte Haut
in den Baum gehängt zum Trocken
dass letztes Wasser nur die Sonne nährt

Jeder Abschied von der Zeit
verliert den weiten Raum
in Armen halten, was sonst rasch zerfällt

halt du fest, erstick dir das Geliebte
reicht dir den Kaffee mit bläulichem Gesicht
erinnerst dich
bereite aus dem Mahl des Tages
den Abschied
deiner Liebe

Geliehenes gab ich zurück
zerkratzt der Einband
geknickt die gelben Seiten
aus dem Licht erhellter Zeiten
warf mir der Schatten schwach
mein Bild zurück

Bei sich haben

Sei hier
Kringel auf dem Papier
Ecke um Ecke gefaltet
Kanten gefalzt

Papier entfaltet
Dreiecke auf dem Papier
gefaltet auf Ecke und Ecke
sei hier

Schlafversuch

Am Teich eine Decke ausgebreitet
Grashalme erniedrigt
Die Nachbarin aus den Augenwinkeln belauert
Fische beim Ringeln gezählt
Dem Himmel Wolken verschoben
Kondensstreifen befühlt
Blättern beim Rascheln zugesehen
Dem Wellendrängen nachgegeben

(Gedichte über Tageszeiten)
Wunderbarer Morgen


Als der Tag noch nicht da
in den Träumen und dazwischen
wach mit der Erinnerung
und wieder in den Traum gefallen

Nachmittage

Leise Nachmittage schleichen über Lustlosstraßen
schwingen an roten Ampeln vor und zurück
klammern am Straßenrandgrün und
landen auf zerkratzten Schreibtischen
Dumpfes Dröhnen laufender Motoren
dringt durch Fensterscheiben in
Räume voller Nachmittagsstimmung
verwirbelt mit lächelnden Träumereien
und fällt auf staubigen Teppichboden.
Teetassenränder klebend auf Holz
Zeigefinger zeichnen Schatten nach
unruhiges Warten warten
im Ruck des Minutenzeigers
sich auflösende Trennungen
Hell und Dunkel

Seiten

Zwischen den Tagen liegen
Die Seiten des Lebens
Gepresst und getrocknet
Stunde an Stunde
Wange an Wange
Zwischen den Tagen
Liegt der Staub des Lebens
gewischt

So oder so

Lebt sie so einfach
wie schwierig ich von ihr lebe
lebt sie selbstverständlich
Ich klammere mich an
so was geht durch den Magen
doch
das Hirn ist zum Träumen da

Es lebe das Wochenende
es lebe die Liebe
Werken Werktage
Denken Denktage
und Tahage zum Liehieben

bringt die Samstagnacht keine Liehiebe

sieh doch wie die Wolken ziehen
Lebt sie so einfach
wie schwierig ich von ihr lebe.

Wärme

Atem weitet Raum
denn leise Schneeflocken
schmelzen lachend das Holz
spricht eine kleine Sprache und
atmet Stürme
liebt das alte Laub die Erde
Eis die Wärme
und Haut liebt Haut.

Tausch

Die Zwischenräume des Tages
in die Kissen gestopft
Stunden unter Laken geschoben
Minuten an den Rand geknittert
den Weißwein gegen den Rotwein getauscht
berauscht den Tag
noch einmal geträumt

Wohnzimmer

In Wohnzimmern die Kriegsspur
zählt Zeitungsseiten
dabei haben manche dickere Knie.

Sitzt im Stuhl und misst Löffel
aus Verantwortung
soll auch nur einer nicht zu lang sein.

Verlässt das Haus und schließt sich zweimal ab
einmal die Woche zweimal die Woche
fünfmal die Woche

Betet rot betet blau
an der Ecke bei rotem Licht
letzte Sämereien ausgestreut.

Unfruchtbare Bettelstunden
hieß das Zittergras.

versucht

versucht hab ich dich
verflucht hab ich dich
Versuchung unterlegen
darunter gelegen
Fluch, Maß an dich gelegt
dich ausgemessen jedes warme
Stückchen Fleisch in Pfund gewogen
du sahst zurück
als ich dir nachschaute

Grenzland

Die schmale Straße zur Grenze
Bemützt, das neue Land
Fragt wohin und wie lange
Was doch vom neuen Land abhängt
Der Ausweis mit Zahlen und Buchstaben

Frauen an der Straße heben den Rock zum Gruß
Gefährlich nahe
Am Straßenrand winken Sie freundlich
Abends verkehren Autos
Gefährlich nahe
Am Straßenrand halten Sie freundlich
Was doch auch davon abhängt
Wie man aufgenommen wird

Neben den Schillingen der Ausweis
Fragt wohin und wie lange
Bemützt nun das alte Land

Im Grenzland
Gefährlich nahe am Straßenrand

Zürch

In Zürch klebte der Schnee an frostigen Autos
und die Zeit stand am Vormittag
hing in kältegezeugtenKristallen
Aber auch sonst ist Zeit in Zürch nie
gesehen worden und nicht viele
rempelten die Zeit was nur in Zürch geht
Zürcher Zeitrempler

Mein Baum

Vor meinem Haus da steht ein Baum
der lacht und sieht mich an
Kinder klettern rauf und klettern runter
Der Hunde dabei der nutzt den Baum
als Pinkelraum.

Mein Baum der fehlt mir
könnt ich ihn nehmen
nach Paris oder sonst nen andern Ort
denn was mich alles dort betrifft
ist fort.

Zuerst sprachen wir

Dann liebten wir
Danach war die Zeit
Mit wenigen Handgriffen
Über die Haut gestreift
Mehr Zeit war nicht zu schneiden
Und was noch mehr war
War nicht zu erreichen

Stundenfrieden

Stundenfrieden
vor der Hauswand kriechen Schatten
bis die Sonne verstaubt
bis der Tag langsam vergraut
verstreutes Zuhause

Morgen wieder Ellenbogengesichter

Morgens beim Bäcker

Morgens beim Bäcker
fallen letzte Blüten der Nacht
Vierfünfzig, bitte
schwenkt durch den Raum
ein seltsamer Traum aus
frisch Gebackenem
Auch noch ne Zeitung, bitte
auf ein Lächeln
zeige ein verschwiegenes Gesicht und
werfe die letzte fallende Blüte
hinüber
auf Trauben-Nuss
ruht ein letzter Kuss

Geschichten über Afrika

Geschichten
über leeres Land
Geschichten über die Hitze
Geschichten der letzten Urwaldriesen
Geschichten über Gräber, die gehetzten
Geschichten über AIDS

Geschichten
über Gewinne
Geschichten über
Verendete der Demokratie
Geschichten über die Vergoldeten
Eingeweide Afrikas Geschichten über Deutsche
Waffen Geschichten über Konzerne

Geschichten
über Rassismus
Geschichten über
Kolonialismus Geschichten der Sklaverei
Geschichten über Eroitisches Geschichten
Exotisches, Geschichten über den dunklen

Menschen-Kontinent Afrika

Gartenfenster

Ein laubstaubsauger schleiert seinen schall
zittert im Fensterübergang
betörend benzinwolkenduftend in
nachbarschaftsgrenzender streifung
sonnenausgeleuchtet
spätnachmittagliche Unruhe
dann ist die Sonne aus
Sterne sind aus
kein mond

wiedersehen

pixel auf dem bildschirm
angesehen vor zurück
starren bis das bild strebt
draußen räumt der müll
beweise

schnell werfe ich
auch dies papier
trudelnd leicht der flug
auf eine weise
verschwiegen schlank betrug

schnell werfe ich
noch einen blick
der finger auf dem bildschirm zieht
haare nase mund verlassen
und der finger flieht
in zittrig schmaler spur

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