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Hermann Kletke Gedichte

Hermann Kletke: * 14. März 1813 in Breslau; † 2. Mai 1886 in Berlin

Hermann Kletke (Weihnachtsgedichte)
Weihnachtsspruch


Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen,
Wie glänzt er festlich, lieb und mild,
Als sprach' er: wollt in mir erkennen
Getreuer Hoffnung stilles Bild.

Die Kinder stehn mit hellen Blicken,
Das Auge lacht, es lacht das Herz;
O fröhlich', seliges Entzücken!
Die Alten schauen himmelwärts.

Zwei Engel sind hereingetreten,
Kein Auge hat sie kommen sehn,
Sie gehn zum Weihnachtstisch und beten,
Und wenden wieder sich und gehn:

Zu guten Menschen, die sich lieben,
Schickt uns der Herr als Boten aus.
Und seid Ihr treu und fromm geblieben,
Wir treten wieder in dies Haus!" —

Hermann Kletke
Englelgruß


Da Du geboren bist.
Frühzeitig, wenn Du schlummerst.
Ein Engel Dich begrüßt.

Und was Du Lieb' und Gutes
Getan in Jahresfrist,
Der Engel wie im Traume
In Deine Seele küßt.

Dass Du mit hellen Augen
Erwacht zum Himmel schaust,
Und Deines Vaters Liebe
Mit fröhlichem Mut vertraust.

Doch, wenn er nichts gefunden
In eines Jahres Lauf,
Geht er von Dir mit Weinen,
Und weinend wachst Du auf.

Hermann Kletke
Marienfädchen.

In dem Mond,
In dem Mond
Sitzt sie mit dem Radchen,
Spinnt und spinnt.
Spinnt und spinnt
Ei wie zarte Fädchen.

Hermann Kletke (Kindergedichte)
Schlaflied


Sieh, wie schon die Blumen nicken,
Und die Vöglein, wie sie picken
An das Fenster — hörst Du wohl?
Dass mein Kindlein schlafen soll.

Schon mit seinen leisen Schritten
Kommt der Mond, nun steht er mitten
An dem Himmel, rings umher,
Wacht schon keine Seele mehr!

Und im Walde drunten legen,
Wie es fromme Kindlein pflegen.
Sich die Blümlein all' zur Ruh;
Ei, so schlafe Kind auch Du!

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