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A-D    E-H    I-K    L-N    O-R    S-U    V-Z   

 

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Weihnachtslieder

Zu Weihnachten gehört das Adventslied, das Weihnachtslied. Wer es etwas feierlicher mag, hört das Weihnachtsoratorium. In ganzer Länge kann man es auf Youtube hören. Die Weihnachtslieder Stille Nacht, heilige Nacht, Es ist ein Ros entsprungen, O Tannenbaum, Süßer die Glocken nie klingen, aber auch auf Englsch White Christmas, Last Christmas und Jingle Bells. Morgen kommt der Weihnachtsmann und O Heiland, reiß die Himmel auf dürfen bei den Weihnachtsliedern nicht fehlen. Die Liste deutschsprachiger Weihnachtslieder.

Melodie: Franz Xaver Gruber; Text: Joseph Mohr; Arnsdorf, 1818 (kurze Weihnachtslieder)
Stille Nacht! Heilige Nacht!

Stille Nacht! Heilige Nacht!
Alles schläft; einsam wacht
Nur das traute hochheilige Paar.
Holder Knabe im lockigen Haar,
Schlaf’ in himmlischer Ruh’!
Schlaf’ in himmlischer Ruh’!

Stille Nacht! Heilige Nacht!
Gottes Sohn! O wie lacht
Lieb’ aus deinem göttlichen Mund,
Da uns schlägt die rettende Stund,
Christ in deiner Geburt!
Christ in deiner Geburt!

Stille Nacht! Heilige Nacht!
Hirten erst kundgemacht
Durch der Engel Halleluja.
Tönt es laut von Fern’ und Nah:
Christ, der Retter ist da!
Christ, der Retter ist da!

Melodie: Johann Abraham Peter Schulz, 1790; Text: Christoph von Schmid, 1798/1811
Ihr Kinderlein kommet

Ihr Kinderlein kommet, o kommet doch all’!
Zur Krippe her kommet in Bethlehems Stall,
und seht, was in dieser hochheiligen Nacht
der Vater im Himmel für Freude uns macht.

O seht in der Krippe, im nächtlichen Stall,
seht hier bei des Lichtleins hellglänzendem Strahl,
in reinlichen Windeln das himmlische Kind,
viel schöner und holder als Engel es sind.

Da liegt es - ach Kinder! - auf Heu und auf Stroh;
Maria und Joseph betrachten es froh;
die redlichen Hirten knien betend davor,
hoch oben schwebt jubelnd der Engelein Chor.

Manch Hirtenkind trägt wohl mit freudigem Sinn,
Milch, Butter und Honig nach Bethlehem hin;
ein Körblein voll Früchte, das purpurrot glänzt,
ein schnee-weißes Lämmchen mit Blumen bekränzt.

O betet: Du liebes, Du göttliches Kind
was leidest Du alles für unsere Sünd’!
Ach hier in der Krippe schon Armut und Not,
am Kreuze dort gar noch den bitteren Tod.

O beugt wie die Hirten anbetend die Knie
erhebet die Händlein und danket wie sie!
Stimmt freudig, ihr Kinder, wer sollt sich nicht freun,
stimmt freudig zum Jubel der Engel mit ein!

Was geben wir Kinder, was schenken wir Dir,
du Bestes und Liebstes der Kinder dafür?
Nichts willst Du von Schätzen und Freuden der Welt -
ein Herz nur voll Unschuld allein Dir gefällt.

So nimm unsre Herzen zum Opfer denn hin;
wir geben sie gerne mit fröhlichem Sinn -
und mache sie heilig und selig wie Dein’s,
und mach sie auf ewig mit Deinem nur Eins.

Melodie: Karl Gottlieb Hering, 1809; Text: Traditionell, 1795 (Kurze Weihnachtslieder)

Morgen Kinder, wird's was geben

Morgen, Kinder, wird's was geben,
morgen werden wir uns freu'n
Welch' ein Jubel, welch ein Leben
wird in unserm Hause sein!
Einmal werden wir noch wach,
heißa, dann ist Weihnachtstag!

Wie wird dann die Stube glänzen
von der großen Lichterzahl,
schöner als bei frohen Tänzen
ein geputzter Kronensaal.
Wisst ihr noch vom vor'gen Jahr,
wie's am Weihnachtsabend war?

Welch' ein schöner Tag ist morgen!
Viele Freuden hoffen wir;
unsre lieben Eltern sorgen
lange, lange schon dafür.
O gewiss, wer sie nicht ehrt,
ist der ganzen Lust nicht wert!

Melodie: Ernst Anschütz u.a; Text: Wilhelm Hey, 1837

Wilhelm Hey (Weihnachtslieder)
Alle Jahre wieder


Alle Jahre wieder
kommt das Christuskind
auf die Erde nieder,
wo wir Menschen sind.

Kehrt mit seinem Segen
ein in jedes Haus,
geht auf allen Wegen
mit uns ein und aus.

Steht auch mir zur Seite
still und unerkannt,
dass es treu mich leite
an der lieben Hand.

Sagt den Menschen allen,
dass ein Vater ist,
dem sie wohlgefallen,
der sie nicht vergisst.

Weihnachtslieder haben eine lange Tradition. Betreits im Mittelalter kennt man volkstümliche Weihnachtslieder. Bekannte alte Weihnachtslieder sind: Vom Himmel hoch, da komm ich her, Vom Himmel kam der Engel Schar und viele andere. Seit dem Jahr 1818 hat sich das Weihnachtslied Stille Nacht, heilige Nacht (Text von Joseph Mohr, Melodie von Franz Xaver Gruber) über Europa hinaus verbreitet und wird in über 200 Sprachen gesungen. Eine ähnliche Verbreitung erfuhr das Weihnachtslied O du fröhliche.

Weihnachtsgedichte - Kurze Weihnachtsgedichte - Weihnachtsmann

O Tannenbaum

O Tannenbaum, o Tannenbaum,
Wie treu sind deine Blätter!
Du grünst nicht nur zur Sommerzeit,
Nein, auch im Winter, wenn es schneit.
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
Wie treu sind deine Blätter!

O Tannenbaum, o Tannenbaum,
Du kannst mir sehr gefallen!
Wie oft hat schon zur Winterszeit
Ein Baum von dir mich hoch erfreut!
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
Du kannst mir sehr gefallen!

O Tannenbaum, o Tannenbaum,
Dein Kleid will mich was lehren:
Die Hoffnung und Beständigkeit
Gibt Mut und Kraft zu jeder Zeit!
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
Dein Kleid will mich was lehren!

Friedrich Wilhelm Kritzinger
Süßer die Glocken nie klingen

Süßer die Glocken nie klingen
als zu der Weihnachtszeit:
S’ ist als ob Engelein singen
wieder von Frieden und Freud’.
Wie sie gesungen in seliger Nacht,
Wie sie gesungen in seliger Nacht,
Glocken mit heiligem Klang,
Klinget die Erde entlang!

O, wenn die Glocken erklingen,
schnell sie das Christkindlein hört:
Tut sich vom Himmel dann schwingen
eilig hernieder zur Erd’.
Segnet den Vater, die Mutter, das Kind,
Segnet den Vater, die Mutter, das Kind,
Segnet den Vater, die Mutter, das Kind,
Glocken mit heiligem Klang,
Klinget die Erde entlang!

Klinget mit lieblichem Schalle
über die Meere noch weit,
dass sich erfreuen doch alle
seliger Weihnachtszeit.
Alle aufjauchzen mit herrlichem Sang!
Alle aufjauchzen mit herrlichem Sang!
Glocken mit heiligem Klang,
Klinget die Erde entlang!

Karl Enslin
Kling, Glöckchen, klingelingeling


Kling, Glöckchen, klingelingeling,
kling, Glöckchen, kling!
Lasst mich ein, ihr Kinder,
ist so kalt der Winter,
öffnet mir die Türen,
lasst mich nicht erfrieren.
Kling, Glöckchen, klingelingeling,
kling, Glöckchen, kling!

Kling Glöckchen, klingelingeling,
kling, Glöckchen, kling!
Mädchen hört und Bübchen,
macht mir auf das Stübchen,
bring' euch milde Gaben,
sollt' euch dran erlaben.
Kling Glöckchen...

Kling Glöckchen, klingelingeling,
kling, Glöckchen, kling!
Hell erglühn die Kerzen,
öffnet mir die Herzen,
will drin wohnen fröhlich,
frommes Kind, wie selig.
Kling Glöckchen...

Es kommt ein Schiff geladen

Es kommt ein Schiff, geladen bis an den höchsten Bord,
trägt Gottes Sohn voll Gnaden, des Vaters ewig's Wort.

Das Schiff geht still im Triebe, trägt eine teure Last;
das Segel ist die Liebe, der Heilig Geist der Mast.

Der Anker haft' auf Erden da ist das Schiff am Land.
Das Wort soll Fleisch uns werden, der Sohn ist uns gesandt.

Zu Bethlehem geboren im Stall ein Kindelein,
gibt sich für uns verloren; gelobet muss es sein.

Und wer dies Kind mit Freuden umfangen, küssen will,
muss vorher mit ihm leiden groß Pein und Marter viel,

danach mit ihm auch sterben und geistlich aufersteh'n,
das Leben zu ererben, wie an ihm ist gescheh'n.

(Nikolauslied), Musik und Text: Unbekannt, 19. Jahrhundert
Lasst uns froh und munter sein

Lasst uns froh und munter sein
und uns in dem Herrn erfreun.
Lustig, lustig traleralera,
bald ist Nikolausabend da,
bald ist Nikolausabend da.

Dann stell' ich den Teller auf,
Nikolaus legt gewiss was drauf.
Lustig, lustig traleralera,
bald ist Nikolausabend da,
bald ist Nikolausabend da.

Wenn ich schlaf', dann träume ich:
Jetzt bringt Nikolaus was für mich.
Lustig, lustig traleralera,
bald ist Nikolausabend da,
bald ist Nikolausabend da.

Wenn ich aufgestanden bin,
lauf' ich schnell zum Teller hin.
Lustig, lustig traleralera,
bald ist Nikolausabend da,
bald ist Nikolausabend da.

Nikolaus ist ein guter Mann,
dem man nicht g'nug danken kann.
Lustig, lustig traleralera,
bald ist Nikolausabend da,
bald ist Nikolausabend da.

Melodie: Traditionell, 19. Jh; Text: Hermann Kletke
Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen

Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen,
wie glänzt er festlich, lieb und mild
als spräch' er: "Wollt in mir erkennen
getreuer Hoffnung stilles Bild!"

Die Kinder steh'n mit hellen Blicken,
das Auge lacht, es lacht das Herz;
o fröhlich seliges Entzücken!
Die Alten schauen himmelwärts.

Zwei Engel sind hereingetreten,
kein Auge hat sie kommen seh'n;
sie geh'n zum Weihnachtstisch und beten
und wenden wieder sich und geh'n.

1829 neu zum Weihnachtslied umgetextet von Heinrich Holzschuher
O du fröhliche, o du selige

O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren, Christ ist geboren:
Freue, freue dich, o Christenheit!

O du fröhliche, o du selige,
Gnaden bringende Osterzeit!
Welt lag in Banden, Christ ist erstanden:
Freue, freue dich, o Christenheit!

O du fröhliche, o du selige,
Gnaden bringende Pfingstenzeit!
Christ unser Meister, heiligt die Geister:
Freue, freue dich, o Christenheit!

Weihnachtsgedichte - Kurze Weihnachtsgedichte - Weihnachtsmann

Musik und Text: Eduard Ebel, um 1900
Leise rieselt der Schnee

Leise rieselt der Schnee,
still und starr liegt der See,
weihnachtlich glänzet der Wald,
freue dich, Christkind kommt bald!

In den Herzen ist's warm,
still schweigt Kummer und Harm
Sorge des Lebens verhallt,
freue dich, Christkind kommt bald!

Bald ist heilige Nacht,
Chor der Engel erwacht,
hört nur, wie lieblich es schallt:
Freue dich, Christkind kommt bald.

Karl Riedel, 1870
Kommet, ihr Hirten


Kommet, ihr Hirten, ihr Männer und Frau'n,
kommet, das liebliche Kindlein zu schaun.
Christus, der Herr, ist heute geboren,
den Gott zu Heiland euch hat erkoren.
Fürchtet euch nicht!

Lasset uns sehen in Bethlehems Stall,
was uns verheißen der himmlische Schall!
Was wir dort finden, lasset und künden,
lasset uns preisen mit frommen Weisen.
Halleluja.

Wahrlich, die Engel verkündigen heut'
Bethlehems Hirtenvolk gar große Freud.
Nun soll es werden Friede auf Erden,
den Menschen allen ein Wohlgefallen.
Ehre sei Gott.

Text Christian Friedrich Daniel Schubart 1786, Melodie erst Karl Neuner 1814
Fröhliche Weihnacht

Fröhliche Weihnacht überall
tönet durch die Lüfte froher Schall.
Weihnachtston, Weihnachtsbaum
Weihnachtsduft in jedem Raum.
Fröhliche Weihnacht überall
tönet durch die Lüfte froher Schall.
Darum alle stimmet ein in den
Jubelton, denn es kommet
das Heil der Welt von des Vaters Thron.

Fröhliche Weihnacht überall
tönet durch die Lüfte froher Schall.
Weihnachtston, Weihnachtsbaum
Weihnachtsduft in jedem Raum.
Fröhliche Weihnacht überall
tönet durch die Lüfte froher Schall.
Licht auf dunklem Wege,
unser Licht bist du,
denn du führst, die dir vertrauen,
ein zu sel'ger Ruh'.

Fröhliche Weihnacht überall
tönet durch die Lüfte froher Schall.
Weihnachtston, Weihnachtsbaum
Weihnachtsduft in jedem Raum.
Fröhliche Weihnacht überall
tönet durch die Lüfte froher Schall.
Was wir ander'n taten,
sei getan für dich,
dass bekennen jeder muss,
Christkind kam für mich.

Entstehung unbekannt. Ins evangelische Gesangbuch 1609 von Michael Praetorius aufgenommen.
Es ist ein Ros entsprungen

Es ist ein Ros entsprungen
aus einer Wurzel zart,
als uns die Alten sungen:
von Jesse kam die Art
und hat ein Blümlein bracht
mitten im kalten Winter
wohl zu der halben Nacht.

Das Röslein, das ich meine,
davon Jesaias sagt,
ist Maria die reine,
die uns das Blümlein bracht'.
Aus Gottes ew'gem Rat
hat sie ein Kind geboren
und blieb ein reine Magd.

Das Blümlein so kleine
das duftet uns so süß;
mit seinem hellen Scheine
vertreibt's die Finsternis:
wahr' Mensch und wahrer Gott,
hilft uns aus allem Leide,
rettet von Sünd' und Tod.

"O Jesu, bis zum Scheiden
aus diesem Jammertal
laß Dein Hilf uns geleiten
hin in den Freudensaal,
in Deines Vaters Reich,
da wir Dich ewig loben.
O Gott, uns das verleih."

Melodie: Wolfgang Amadeus Mozart, ca. 1761; Text: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, um 1840.
Morgen kommt der Weihnachtsmann

Morgen kommt der Weihnachtsmann,
Kommt mit seinen Gaben
Trommel, Pfeife und Gewehr,
Fahn und Säbel und noch mehr,
Ja ein ganzes Kriegesheer,
Möcht’ ich gerne haben.

Bring' uns, lieber Weihnachtsmann,
Bring' auch morgen, bringe
Musketier und Grenadier,
Zottelbär und Panthertier,
Ross und Esel, Schaf und Stier,
Lauter schöne Dinge.

Doch du weißt ja unsern Wunsch,
Kennest unsere Herzen.
Kinder, Vater und Mama
Auch sogar der Großpapa,
Alle, alle sind wir da,
Warten dein mit Schmerzen.

Später umgedichteter Text

Morgen kommt der Weihnachtsmann,
kommt mit seinen Gaben
Bunte Lichter, Silberzier,
Kind und Krippe, Schaf und Stier,
Zottelbär und Panthertier
möchte ich gerne haben.

Doch du weißt ja uns’ren Wunsch,
kennst ja unsre Herzen
Kinder, Vater und Mama,
auch sogar der Großpapa,
alle, alle sind wir da,
warten dein mit Schmerzen.

Urfassung von Hedwig Haberkern 1869
Schneeflöckchen Weißröckchen

Schneeflöckchen, Weißröckchen
da kommst du geschneit,
du warst in der Wolke,
dein Weg ist so weit.

Komm setz dich ans Fenster,
du niedlicher Stern,
malst Blumen und Blätter
wir haben dich gern!

Schneeflöckchen, du deckst uns
die Blümelein zu,
dann schlafen sie sicher
in himmlischer Ruh.

Text: Friedrich Spee
O Heiland, reiß die Himmel auf

O Heiland, reiß die Himmel auf,
Herab, herab, vom Himmel lauf!
Reiß ab vom Himmel Tor und Tür,
Reiß ab, wo Schloss und Riegel für!

O Gott, ein’ Tau vom Himmel gieß;
Im Tau herab, o Heiland, fließ.
Ihr Wolken, brecht und regnet aus
Den König über Jakobs Haus.

O Erd’, schlag aus, schlag aus, o Erd’,
Dass Berg und Tal grün alles werd’
O Erd’, herfür dies Blümlein bring,
O Heiland, aus der Erden spring.

Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt,
Darauf sie all’ ihr’ Hoffnung stellt?
O komm, ach komm vom höchsten Saal,
Komm tröst uns hie im Jammertal.

O klare Sonn’, du schöner Stern,
Dich wollten wir anschauen gern.
O Sonn’, geh auf, ohn’ deinen Schein
In Finsternis wir alle sein.

Hie leiden wir die größte Not,
Vor Augen steht der ewig’ Tod;
Ach komm, führ uns mit starker Hand
Vom Elend zu dem Vaterland.

Da wollen wir all’ danken dir,
Unserm Erlöser, für und für.
Da wollen wir all’ loben dich
Je allzeit immer und ewiglich.

Daniel Sudermann
Es kommt ein Schiff geladen

Es kommt ein Schiff, geladen
bis an sein' höchsten Bord,
trägt Gottes Sohn voll Gnaden,
des Vaters ewig's Wort.

Das Schiff geht still im Triebe,
es trägt ein' teure Last;
das Segel ist die Liebe,
der Heilig' Geist der Mast.

Der Anker haft' auf Erden,
da ist das Schiff am Land.
Das Wort tut Fleisch uns werden,
der Sohn ist uns gesandt.

Zu Bethlehem geboren
im Stall ein Kindelein,
gibt sich für uns verloren;
gelobet muss es sein.

Und wer dies Kind mit Freuden
umfangen, küssen will,
muss vorher mit ihm leiden
gross' Pein und Marter viel,

danach mit ihm auch sterben
und geistlich aufersteh'n,
ewig's Leben zu erben,
wie an ihm ist gescheh'n.

Text: Friedrich Heinrich Ranke, 1820/1826; Melodie: Georg Friedrich Händel, 1747
Tochter Zion, freue Dich

Tochter Zion, freue dich!
Jauchze laut, Jerusalem!
Sieh, dein König kommt zu dir!
Ja, er kommt, der Friedensfürst.
Tochter Zion, freue dich!
Jauchze laut, Jerusalem!

Hosianna, Davids Sohn,
sei gesegnet deinem Volk!
Gründe nun dein ew’ges Reich.
Hosianna in der Höh’.
Hosianna, Davids Sohn,
sei gesegnet deinem Volk!

Hosianna, Davids Sohn,
sei gegrüßet, König mild!
Ewig steht dein Friedensthron,
du, des ew’gen Vaters Kind.
Hosianna, Davids Sohn,
sei gegrüßet, König mild!

Weissel und Halle
Macht hoch die Tür, die Tor' macht weit

Es kommt der Herr der Herrlichkeit,
ein König aller Königreich,
ein Heiland aller Welt zugleich,
der Heil und Leben mit sich bringt,
der halben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
mein Schöpfer reich an Rat.

Er ist gerecht, ein Helfer wert,
Sanftmütigkeit ist sein Gefährt,
sein Königskron' ist Heiligkeit,
sein Zepter ist Barmherzigkeit;
all unser Not zum End' er bringt,
derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
mein Heiland groß von Tat!

O wohl den Land, o wohl der Stadt,
so diesen König bei sich hat.
Wohl allen Herzen insgemein,
da dieser König ziehet ein.
Er ist die rechte Freudensonn,
bringt mit sich lauter Freud und Wonn.
Gelobet sei mein Gott,
mein Tröster früh und spat.

Macht hoch die Tür, die Tor' macht weit,
euer Herz zum Tempel zubereit'.
Die Zweiglein der Gottseligkeit
steckt auf mit Andacht, Lust und Freud;
so kommt der König auch zu euch,
ja Heil und Leben mit zugleich.
Gelobet sei mein Gott, voll Rat, voll Tat, voll Gnad.

Komm, o mein Heiland, Jesu Christ,
meins Herzens Tür dir offen ist.
Ach zieh mit deiner Gnade ein,
dein Freundlichkeit auch uns erschein.
Dein heilig Geist uns führ und leit
den Weg zur ew'gen Seligkeit.
Dem Namen dein, o Herr, sei ewig Preis und Ehr.

Weihnachtsgedichte - Kurze Weihnachtsgedichte - Weihnachtsmann

Friedrich von Spee
Zu Bethlehem geboren

Zu Bethlehem geboren,
ist uns ein Kindelein,
das hab' ich auserkoren,
sein eigen will ich sein.
Eia, eia, sein eigen will ich sein.

In seine Lieb’ versenken
will ich mich ganz hinab;
mein Herz will ich ihm schenken
und alles, was ich hab’,
eia, eia, und alles, was ich hab’.

O Kindelein, von Herzen
will ich dich lieben sehr,
in Freuden und in Schmerzen
je länger und je mehr,
eia, eia, je länger und je mehr.

Die Gnade mir doch gebe,
bitt’ ich aus Herzensgrund,
dass ich allein dir lebe
jetzt und zu aller Stund’,
eia, eia, jetzt und zu aller Stund’.

Dich, wahren Gott, ich finde
in unser’m Fleisch und Blut;
darum ich mich dann binde
an dich, mein höchstes Gut,
eia, eia, an dich, mein höchstes Gut.

Lass mich von dir nicht scheiden,
knüpf’ zu, knüpf’ zu das Band
der Liebezwischen beiden;
nimm hin mein Herz zum Pfand,
eia, eia, nimm hin mein Herz zum Pfand!

Jingle Bells

Jingle Bells, Jingle Bells,
Klingt's durch Eis und Schnee
Morgen kommt der Weihnachtsmann,
Kommt dort von der Höh'.
Jingle Bells, Jingle Bells
Es ist wie ein Traum.
Bald schon brennt das Lichtlein hell
Bei uns am Weihnachtsbaum.

Wenn die Winterwinde weh'n,
Wenn die Tage schnell vergeh'n,
Wenn im Schranke ganz verheimlichvoll,
Die bunten Päckchen steh'n.
Dann beginnt die schöne Zeit,
Auf jeder sich schon freut,
Und die Menschen seh'n so freundlich aus
Und singen weit und breit.

Jingle Bells, Jingle Bells,
Klingt's durch Eis und Schnee
Morgen kommt der Weihnachtsmann,
Kommt dort von der Höh'.
Jingle Bells, Jingle Bells
Es ist wie ein Traum.
Bald schon brennt das Lichtlein hell
Bei uns am Weihnachtsbaum.

Valentin Triller (1555)
Vom Himmel hoch da komm ich her

Es kam ein Engel hell und klar
von Gott aufs Feld zur Hirtenschar;
der war gar sehr von Herzen froh
und sprach zu ihnen fröhlich so:

Vom Himmel hoch da komm ich her...
Vom Himmel hoch, da komm ich her,
ich bring euch gute neue Mär,
der guten Mär bring ich so viel,
davon ich singen und sagen will.

Euch ist ein Kindlein heut gebor'n
von einer Jungfrau auserkor'n,
ein Kindlein, so zart und fein,
das soll eu'r Freud und Wonne sein.

Es ist der Herr Christ, unser Gott,
der will euch führ'n aus aller Not,
er will eu'r Heiland selber sein,
von allen Sünden machen rein.

Er bringt euch alle Seligkeit,
die Gott, der Vater, hat bereit,
daß ihr mit uns im Himmelreich
sollt leben nun und ewiglich.

So merket nun das Zeichen recht,
die Krippe und die Windeln schlecht!
Da findet ihr das Kind gelegt,
das alle Welt erhält und trägt.

Des laßt uns alle fröhlich sein
und mit den Hirten gehn hinein,
zu sehn, was Gott uns hat beschert
mit seinem lieben Sohn verehrt.

Merk auf, mein Herz, und sieh dort hin!
Was liegt doch in der Krippe drin?
Wes ist das schöne Kindelein?
Es ist das liebe Jesulein.

Sei mir willkommen, edler Gast,
den Sünder nicht verschmähet hast
und kommst ins Elend her zu mir.
Wie soll ich ewig danken dir?

Ach Herr, du Schöpfer aller Ding',
wie bist du worden so gering,
daß du da liegst auf dürrem Gras,
davon ein Rind und Esel aß?

Und wär die Welt vielmal so weit,
von Edelstein und Gold bereit',
so wär sie doch dir viel zu klein,
zu sein ein enges Wiegelein.

Der Sammet und die Seide dein,
das ist grob Heu und Windelein,
darauf du König, groß und reich,
herprangst, als wär's dein Himmelreich.

Das hat also gefallen dir,
die Wahrheit anzuzeigen mir:
wie aller Welt Macht, Ehr und Gut
vor dir nichts gilt, nichts hilft noch tut.

Ach, mein herzliebes Jesulein,
mach dir ein rein sanft Bettelein,
zu ruh'n in meines Herzens Schrein,
daß ich nimmer vergesse dein.

Davon ich allzeit fröhlich sei,
zu springen, singen immer frei
das rechte Lied dem Gottessohn
mit Herzenslust, den süßen Ton.

Lob, Ehr sei Gott im höchsten Thron,
der uns schenkt seinen ein'gen Sohn!
Des freuen sich der Engel Schar
und singen uns solch neues Jahr.

Maximilian von Schenkendorf
Weihnachtslied

Brich an, du schönes Morgenlicht!
Das ist der alte Morgen nicht.
der täglich wiederkehret.
Es ist ein Leuchten aus der Fern
es ist ein Schimmer. ist ein Stern.
von dem ich längst gehöret.

Nun wird ein König aller Welt
von Ewigkeit zum Heil bestellt_
ein zartes Kind geboren.
Der Teufel hat sein altes Recht
am ganzen menschlichen Geschlecht
verspielt schon und verloren...

Wer ist noch, welcher sorgt und sinnt?
Hier in der Krippe liegt ein Kind
mit lächelnder Gebärde!
Wir grüßen dich, du Sternenheld!
Willkommen. Heiland aller Welt!
Willkommen auf der Erde!

Clemens Brentano
Weihnachtlied

Kein Sternchen mehr funkelt,
Tief nächtlich umdunkelt
Lag Erde so bang,
Rang seufzend mit Klagen
Nach leuchtenden Tagen,
Ach! Harren ist lang.

Als plötzlich erschlossen,
Vom Glanze durchgossen,
Den Himmel sie sieht;
Es sangen die Chöre:
Gott Preis und Gott Ehre!
Erlösung war da.

Es sangen die Chöre:
Den Höhen sei Ehre,
Dem Vater sei Preis,
Und Frieden hienieden,
Ja Frieden, ja Frieden,
Dem ganzen Erdkreis.

Wir waren verloren,
Nun ist uns geboren,
Was Gott uns verhieß,
Ein Kindlein zum Lieben,
Und nie zu betrüben,
Ach, Lieb ist ja süß!

O segne die Zungen,
Die mit mir gesungen,
Du himmlisches Kind!
Und lass dir das Lallen
Der Kinder gefallen,
So lieblich und lind.

O Friede dem Zorne,
O Röschen, dem Dorne
So lieblich erblüht;
Süß lallende Lippe
Des Kinds in der Krippe,
Dir gleicht wohl dies Lied.

Marx Möller     (Weihnachtsgedichte)
Weihnachtslied

Die Winde brausen und tosen
über Heide und See;
im Garten die Christrosen
blühn heimlich unter dem Schnee;

heimlich, wie in den Bäumen
es leise treibt und drängt;
heimlich wie süßes Träumen,
das dämmernd den Sinn umfängt,

wenn aus der Luft, der klaren,
Weihnachtsgeläute schwebt,
als hätten vor vielen Jahren
schon einmal wir gelebt, -

als hätte unsre Lippe
schon damals das alte Lied
gesungen, als vor der Krippe
wir weinend niedergekniet; -

als hätten wir selber gesehen
des Sternes leuchtendes Licht
über der Hütte stehen, -
und Mariens reines Gesicht, -

und die Strahlen, welche flirrten
um des Kindes blondlockiges Haar, -
und die Könige und die Hirten -
und der Engel jauchzende Schar.

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