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Louise Börkelius Gedichte

Louise Börkelius
Weihnachtsgedicht

Weihnachtstag, o welche Wonne
Kommt mit dir in unsre Welt! -
Schöner hat uns noch die Sonne
Keinen Tag im Jahr erhellt. -

Längst vergessen sind die Sorgen,
Die uns Schul und Buch gemacht,
An dem goldnen Weihnachtsmorgen
Ist das Herz voll Lust erwacht.

Gar nicht will uns heute freuen
Unsrer alten Spiele Scherz,
Immer nach den schönen neuen
Blickt voll Sehnsucht nur das Herz.

Wenn erst die im Kerzenkranze
Vor uns liegen hold und süß,
Scheint die Welt im Weihnachtsglanze
Uns ein lieblich Paradies. -

Und vom Himmel schau'n die Sterne
Dann herab mit mildem Blick,
Ueber ihnen, aus der Ferne,
Lächelt Christus unserm Glück.

Louise Börkelius
Weihnachtsgedicht

Kerzen brennen, Lichter blinken,
Denn das Weihnachtsfest ist heut! -
Schöne Gaben ringsum winken,
Und das Herz schlägt uns vor Freud'.

Überall ertönet Wonne
Auf der Erde weitem Raum,
Schöner glänzet als die Sonne
Der geschmückte Weihnachtsbaum.

Und wir jubeln froh und sehen
Zu dem Himmel dann empor,
Aus den lichten Wolken gehen
Helle Sterne dort hervor.

Wie mit stillem, heil'gem Glanze
Sie den Heiland einft begrüßt,
Strahlt auch heut' aus ihrem Kranze,
Dass es Weihnachtsabend ist. -

Louise Börkelius
Weihnachtsgedicht
Ihr Kinder, jetzt sollt ihr was Herrliches hören:
Es wird euch der Weihnachtsmann heute bescheren,
Worauf ihr so lange euch sehnlichst gefreut,
Das heißt, wenn recht artig und fleißig ihr seid.

Er hat einen Wagen, den ziehen vier Schimmel,
Und stehen die Stern' erst recht dort am Himmel,
Dann jagt er die Straßen wohl ein und wohl aus,
Und sucht sich die artigen Kinder heraus.-

Die Türen, die sind ihm wohl überall offen,
Und stehn nun die Kinder und beben und hoffen,
Da stürmt er auf einmal mit lustigem Schrein
Mit einem gewaltigem Sack herein.

Und oben im Sack, wer wollt es wohl denken,
Da steht auf unzähligen schönen Geschenken,
Ihr könnt es kaum glauben, es neckt auch kein Traum,
Ein herrlich geschmückter und strahlender Baum.

Das glaub ich, da kann man wohl jubeln und lachen,
In all den Lichtern und herrlichen Sachen,
Und schaun sich die Augen fast müd' und fast blind,
Wie all' um den Baum sie gewachsen sind.

Da fängt er nun an aus dem Sacke zu schütten;
Ihr braucht ihn noch gar nicht mal recht drum zu bitten,
Er bringt euch die köstlichsten Dinge ans Licht,
Vergisst ja die Kinder, die artigen nicht.

Und schüttelt den Sack euch so recht zum Vergnügen,
Dass Bücher und Kleider und Mappen da liegen,
Und Küchen und Stuben und Schränk' vor euch stehn,
Und Puppen - ich sag euch - wie Engelchen schön.

Und seht, wenn er alles nun auf euch gebaut,
Und hat laut gerufen: "Ihr Kinder, jetzt schaut!"
Dann sieht er von draußen mit fröhlichem Blick
Durchs Fenster ganz heimlich und lacht euerm Glück.

Louise Börkelius
Was Schön'res gibt's doch auf Erden...

Was Schön'res gibt's doch auf Erden nicht,
Als einen Tannenbaum mit hellem Licht,
Mit goldnen Äpfeln und Marzipan,
Rosinen und Mandeln und Nüssen daran,
Das funkelt und blitzt im Lichterschein,
Als müsst' es von Gold und Silber sein.
Und gehen wir näher voll Freuden und sehn,
was alles da aufgebaut, was prächtig und schön,
Die Puppe im Ballstaat, so zierlich und fein,
Und Teller und Schüsseln mit blinkendem Schein,
Da singen wir alle mit fröhlicher Brust:
Das Weihnachtsfest bringt doch die herrlichste Lust,
Und wünschen uns nichts, als gar nichts so sehr,
Als dass es doch alle Tag' Weihnachten wär.

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